Zwischen der Eupener- und der Uhland-
straße stehen auf der östlichen Seite der
Goethestraße vier Gebäude. Zwei davon,
die beiden Eckhäuser an den Kreuzungen
der Goethestraße mit der Eupener- und
der Uhlandstraße, sind nahezu identische
Neubauten. Weil auch das Eckhaus Uh-
landstraße 16 Anzeichen beginnender
Verwahrlosung zeigte, hatte Herr Thörner
es zusammen mit dem benachbarten
Gründerzeithaus Goethestraße 50a er-
worben. Beide Gebäude wurden im glei-
chen Zeitraum grundsaniert.
Die Eckhäuser Uhlandstraße 16 (oben)
und an der Eupener Straße (unten)
Ebenso wie im Altbau in der Goethestraße
50a, wurde auch im Eckhaus
Uhlandstraße 16 eine Decken
Kapillarheizung installiert, welche
gegenüber der herkömmlichen
Konvektorheizung verschiedene Vorteile
zu bieten hat. Für das
Niedertemperatursystem werden nur
äußerst geringe Vorlauftemperaturen zum
Heizen benötigt. Statt mit
Konvektionswärme arbeitet die
Kapillarrohrflächenheizung mit
Strahlungswärme. So können
unangenehme Luftzüge, das Aufwirbeln
von Staub und Bakterien sowie störende
Geräusche vermieden werden.
Gleichzeitig kann das System bei Bedarf
auch kühlen. Es bietet somit eine
gesündere Alternative zu den
herkömmlichen Klimaanlagen und ist
damit eine Doppellösung in einer Anlage.
Sowohl beim Heizen als auch beim
Kühlen muss kein hoher
Temperaturunterschied zwischen
gewünschter Raumlufttemperatur und der
Temperatur des Wassers im System
geschaffen werden. Dadurch ist das
System nachhaltig und effizient und
steigert den Wirkungsgrad der Anlage zur
Wärmeerzeugung (Gasbrennwertgerät,
Pellet-Heizung, Wärmepumpe etc).
Auch für Gebäude ohne
Fassadendämmung ist das Heiz- und
Kühlsystem aus Kapillarrohr sehr gut
geeignet, da sich der
Transmissionswärmeverlust an den
Außenwänden im Gegensatz zu den
häufig genutzten Konvektorheizkörpern
stark verringert. Die energetische
Sanierung mit einer Deckenheizung/ -
kühlung ist daher auch die ideale Lösung
für denkmalgeschützte Gebäude, deren
Fassade nicht gedämmt werden kann.
Das Kapillarrohrsystem kann alternativ
auch in der Wand oder im Fußboden
verbaut werden und lässt zahlreiche
Verlegearten zu.*)
Auf den Fußböden wurden Holzparkett
und Ölschieferfliesen verlegt. Außerdem
ließ Herr Thörner an der Goethestraße
Balkone anbringen, die es dort zuvor nicht
gegeben hatte. Für den Zugang zu den
Balkonen ließ er er die bodentiefen Seg-
mente der Wohnzimmerfenster an der
Goethestraße durch Balkontüren ersetz-
en.
Einen Eindruck vom äußerlichen Zustand
und davon, wie das Haus ohne die Bal-
kone ausgesehen hatte, vermittelt das
Foto vom "Schwesterhaus" an der Kreuz-
ung der Goethestraße mit der Eupener
Straße. Anders als beim Haus in der Uh-
landstraße 16, mit seinem von der Uh-
landstraße zugängigen hofseitigen Haus-
eingang, befindet sich der Hauseingang
des "Schwesterhauses" an der Goethe-
straße. Obwohl beide Gebäude auf den
ersten Blick identisch auszusehen schei-
nen, ergeben sich dadurch bei genauer-
em Hinsehen von außen sichtbare Unter-
schiede bei der Anordnung der Fenster.
Auf dem gemeinsamen Hof der Häuser
Goethestraße 50a und Uhlandstraße 16
wurde für die Bewohner beider Häuser
eine "Fahrrad-Garage" mit verschließ-
baren Steckdosen zum Laden der Akkus
von E-Bikes errichtet. Auch dieses zu-
kunftweisende Detail ist ein Beleg dafür,
welchen Wert Herr Thörner bei der Sa-
nierung seiner Häuser im allgemeinen auf
technisch-/innovative und bauhistorisch
begründete Details legt.
*) Deatilierte Informationen dazu finden
Sie auf der Internetseite des Herstellers
"geoCLIMAdesign".
Ein Sichtfenster in der Zimmerdecke ermög-
licht einen Blick auf die Kapillaren der De-
ckenheizung. Auf dem Ausschnitt ist die An-
ordnung der Kapillaren in der Decke und der-
en Durchmesser zu erkennen.