Schrottimmobilien
machen Platz für Neues
Die Stadt Bremerhaven geht resolut ge-
gen so genannte Schrottimmobilien vor.
Mit Erfolg. Nach dem Abriss von desola-
ten Mehrfamilienhäusern entsteht Neu-
es: Auf den Grundstücken Körnerstraße
44 und 46 baut die Gewoba ein Mehrfa-
milienhaus. Seit 20 Jahren der erste
Neubau dieser Art im Leher Quartier
Goethestraße.
Bis vor kurzem standen dort noch drei
verwahrloste Gebäude, mit denen Spe-
kulanten immer noch Gewinne zu ma-
chen hofften. Die Stadt machte ihnen
einen Strich durch die Rechnung, als sie
sich per Ortsgesetz das Vorkaufsrecht
sicherte und die gesetzlichen Daumen-
schrauben weiter anzog.
So konnten die nicht mehr zu sanieren-
den Häuser abgerissen und damit der
Grund für den Neubau bereitet werden.
Barrierefreie Wohnungen
In dem barrierefreien Mehrfamilienhaus,
für das am Mittwoch der Grundstein ge-
legt wurde, werden 23 Wohnungen von
55 bis 64 Quadratmeter für alleinstehen-
de und ältere Menschen geschaffen. Wo-
mit auch Stadtrückkehrer angesprochen
werden sollen, die im Ruhestand die An-
nehmlichkeiten des städtischen Lebens
genießen wollen. Die in L-Form gebau-
ten Häuser säumen einen abschließba-
ren Innenhof mit Grünanlagen und Pkw-
Stellplätzen. Die Nachfrage danach sei
schon jetzt ungewöhnlich hoch, heißt es.
„Der Neubau soll das Quartier stärken
und Zugpferd für weitere Investitionen
werden“, hofft der Gewoba-Vorstands-
vorsitzende Peter Stubbe.
Stadtbaurat Volker Holm (CDU) freut
sich, dass nach einer Phase der kon-
zeptionellen Vorbereitung und der poli-
tischen Abstimmung die Arbeit des „Run-
den Tisches Wohnen“ nun zunehmend
durch realisierte Projekte sichtbar werde.
Die Wohnungsbaugesellschaft investiert
über zwei Millionen Euro in das Baupro-
jekt in der Körnerstraße. „Uns gehören in
der direkten Umgebung rund 1400 Woh-
nungen“, betont der Niederlassungsleiter
Frank Stickel. Und der Leerstand liege
nur bei 1,8, während anderswo in Lehe
10 bis 15 Prozent Leerstände zu bekla-
gen sei. „Die Nachfrage ist da, wenn das
Produkt stimmt“, sagt er. Ein guter Haus-
wartservice, in Notfällen auch rund um
die Uhr, trage ebenso dazu bei wie die
Entsendung von Streitschlichtern, wenn
es einmal kriselt. (nz)
Nordsee-Zeitung, 15.11.2012