Eine Quartiersmeisterei
für das Goethe-Quartier
Vor mehr als einem Jahr griff die Po-
litik den seit längerem geäußerten
Wunsch der im Ortsteil "Goethestra-
ße" des Bremerhavener Stadtteils
Lehe aktiven Bürger nach einem
Quartiersmeister auf. In der jüngsten
Zeit mehrten sich allerdings bei den
Bewohnern des Viertels die Zweifel
daran, ob die Politik es mit der ver-
sprochenen Beteiligung der betroffe-
nen Bürger heute noch genauso ernst
meint, wie es damals den Anschein
hatte.
Deshalb war die Tagesordnung der
"Stadtteilkonferenz Lehe" (STK-Lehe)
vom 11.02.2014 kurzfristig geändert
worden. Einleitend erinnertete Herr
Freidl (STK-Lehe, Sprecher) noch
einmal an die Vorgeschichte:
•
Im Dezember 2012 hieß es währ-
end der STK-Lehe, für den Orts-
teil "Goethestraße" solle eine Stel-
le für einen Quartiersmeister ge-
schaffen werden werden.
•
Aus den im Quartier aktiven Orga-
nisationen, Vereinen und Netzwer-
ken der Bürger gründete sich da-
raufhin eine Initiative, die im Juli
2013 ein Handlungskonzept für
einen künftigen Quartiersmanager
ertellte und an die Politik weiter-
leitete.
Auf Basis dieses Konzeptes sollten
zwischen der Politik und den im Orts-
teil Aktiven weitere Gespräche über
die Inhalte der Tätigkeit eines künfti-
gen Quartiermangers stattfinden.
Passiert war jedoch erst einmal nichts
... - bis während der STK-Lehe im No-
vember 2013 Herr Ehmke ("Gesell-
schaft für Stadtentwicklung" in Bre-
men, Geschäftsführer) den Anwesen-
den eröffnete, im Frühjahr 2014 solle
ein Handlungskonzept für einen künf-
tigen Quartiermanger im Goethe-
Quartier erstellt werden.
Es seien Workshops geplant, bei de-
nen im Dialog mit den Bürgern bei-
spielsweise darüber gesprochen wer-
den solle, bei welchem Träger der
Quartiersmeister angesiedelt werden
soll, welche Fördermöglichkeiten es
gibt oder welchen Unfang seine Tätig-
keit haben müsste. Über das von den
im Goethe-Quartier aktiven Bürgern
erstellte Handlungskonzept war bis
dahin überhaupt noch nicht gespro-
chen worden. In der Folge führte das
zu ersten Irritationen: Die Bürger fühl-
ten sich von der Politik ignoriert.
Kürzlich berichtete die Nordsee-Zei-
tung dann über eine "einjährige Pilot-
phase" für einen Quartiersmeister mit
einem konkreten Finanzierungsvor-
schlag, der ohne vorherige Diskus-
sion von der SPD ins Spiel gebracht
worden sei. Dass bisher keine kon-
kreten Schritte eingeleitet worden
seien, läge der SPD zufolge an der
ablehnenden Haltung ihres Koalitions-
partners (Bündnis '90 /Die Grünen).
Nach der vorangegangenen "Funk-
stille" seitens der Politik, führte diese
neue Wendung der Dinge bei vielen
Aktiven im Quartier zu der Befürch-
tung, ein Quartiersmeister solle über
ihre Köpfe hinweg installiert werden,
ohne dass dabei auf die Bedürfnisse
des Ortsteils und seiner Bewohner
Rücksicht genommen wird.
Weiterlesen in juwi‘s welt ...
juwi's welt vom 17.02.2014